Rheingold – ein mittlerweile geflügeltes Wort mit einem faszinierenden Klang. Es erinnert an sagenhafte Schätze, verborgene Geheimnisse, den ganzen Zauber vergangener Zeiten. Schon die Römer und Kelten wussten um das kostbare Metall, das im Flusssand verborgen liegt. Doch auch heute noch kann sich eine Schulklasse auf die Spuren dieser ersten Goldsucher begeben. Die wenigsten Schülern, die während einer Klassenfahrt nach Köln ehrfürchtig vor den mächtigen Fluten des Rheins stehen, dürften ahnen, wie viel Gold und Kostbarkeiten die dunklen Wasser überspülen und immer wieder freigeben.
Die Reise des Goldes – Mythos und Wirklichkeit
Der Rhein transportiert nicht nur unzählige Schiffe, er transportiert auch Gold. Und das haben nicht nur die Nibelungen dort hineingekippt. Es findet sich in erster Linie in den Gesteinen der Alpen und des rheinischen Schiefergebirges. Vor 400 Millionen Jahren wurde es dort von heißem Wasser aus dem Erdinneren nach oben gespült. Seitdem wird es kontinuierlich ausgewaschen und nach einer mehr oder weniger langen Reise in den Sedimenten des Rheins abgelagert. Man schätzt, dass allein zwischen Basel und Mannheim heute noch weit über 50 Tonnen Gold im Flussbett schlummern.
Will man Richard Wagner in die wogenden Wasser folgen, so sind es Wellgunde, Woglinde und Floßhilde, die man um die Gunst des günstigen Augenblicks bitten muss, um an das gelbe Edelmetall zu gelangen. Die Rheintöchter treten im „Ring des Nibelungen“ als die Hüterinnen des im Rhein liegenden Goldes auf. Und davon gab und gibt es reichlich. Den mächtigen Zwerg Alberich, den späteren Wächter des Nibelungenhortes, wiesen die Wunderschönen ab, und mussten dann machtlos zusehen, wie dieser das Gold dem Rhein entriss. Sie dürften auch voller Genugtuung zugesehen haben, wie der Hort von einem gewissen Hagen von Tronje den Fluten zurückgegeben wurde. Nach der genauen Stelle suchen heute immer noch echte Schatzsucher mit ernsthaften Ambitionen.
Goldwaschen am Rhein – Ein Abenteuer für die ganze Schulklasse
Ebenfalls ernsthafte Ambitionen und eine ganz besondere Liebe verbinden Sven von Loga mit den Schätzen des Rheins. Der studierte Geologe ist Buchautor und zertifizierter Natur- und Landschaftsführer, also eine Art professioneller Entdecker von Kostbarkeiten, welche die Natur und die Zeit in den Tiefen der Welt vergraben haben. Und hier kommt Ihre Schulklasse ins Spiel, denn Sven von Loga bietet in Köln und Umgebung Geo-Exkursionen zur Hebung einiger dieser Kostbarkeiten an.
Sicher, das Rheingold liegt nicht einfach so am Ufer herum, aber es ist da, und jeder kann es mit etwas Ausdauer finden. Mit Goldwaschpfannen stehen die Schulklasse im Rhein und versucht sich im Goldwaschen. Nuggets sind dabei zwar eher nicht zu erwarten, aber ein bisschen Gold bleibt fast immer in den Waschpfannen zurück. In seinen Goldwaschkursen zeigt von Loga den Schülern, wie sich der Traum von unermesslichen Reichtümern zumindest theoretisch verwirklichen lassen könnte. Aber viel wichtiger und lehrreicher: Die Schüler lernen dabei, wie Gold entsteht, wo es auf der Erde zu finden ist und wie es durch geologische Prozesse in den Rhein gelangt. Und natürlich, warum und wo Gold am Rheinufer zu finden ist.
In dem Kurs wird der Klasse beigebracht, wie man die Goldflitter mithilfe einer einfachen Waschpfanne und der richtigen Technik aus dem Ufersand herauswaschen kann. Ihr Rheingold können die Schüler anschließend mit nach Hause nehmen. Und für welchen Schüler wäre es nicht etwas ganz Besonderes, ein kleines Glasbehältnis mit eigens gewaschenen Rheingoldflittern zu besitzen oder sogar als Kettenanhänger zu tragen? Mit der erlernten Grundtechnik kann man zukünftig selbständig überall dort Gold waschen, wo es welches gibt. Und auch hier dürfte man wieder erstaunt sein, wie viele große Flüsse und kleine Bäche in Deutschland Gold führen. Von der Elbe bis an den Rhein, von Bayern bis Sachsen-Anhalt kann man das Edelmetall nämlich aus den Sedimenten der verschiedensten Flüsse waschen.
Weitere Schätze des Rheins – von Halbedelsteinen bis Fossilien
Die Liebe des Geologen gilt aber nicht nur dem Gold, sondern auch den anderen Schätzen, die das Kölner Rheinufer ständig bereithält. Bei dem Schatzsuche-Abenteur suchen die Schüler nach Achat, Jaspis und versteinertem Holz, nach Fossilien und eiszeitlichen Knochen und Zähnen. Urzeit-Funde, die zuhauf am Kölner Rheinstrand gemacht werden können. Zumal diese bei sommerlichem Niedrigwasser noch viel besser zu finden sind.
Die Rheinablagerungen bildeten sich ganz überwiegend während der Eiszeiten. Die meisten Funde stammen aus der letzten Eiszeit, sind also vor etwa 15.000 Jahren im Geröll und Geschiebe des Rheins eingelagert worden. Und in diesen Zeiten wandelte so einiges durch die damalige Rheinebene: Gewaltige Herden von Pferden, Wisenten und Hirschen. Selbst Mammuts zogen umher. Ihre Überreste – Zähne und Knochen – finden sich heute noch reichlich in den Rheinschottern. Wer großes Glück hat, kann sogar den Zahn eines Mammuts finden.
Sehr häufig sind auch Fossilien zwischen den Steinen am Ufer zu finden. Wer die Augen offen hält, findet fast immer etwas. Stängel von Seelilien, den urzeitlichen Verwandten von Seesternen, gibt es wie Sand im Rhein. Aus den Sedimenten der Eifel stammen fossile Brachiopoden, Korallen und Seelilienglieder. Hin und wieder finden sich auch Ceratiten und Ammoniten – spiralförmige Tintenfischgehäuse, wobei für diese Funde der Oberrhein das bessere Revier ist.
Der Naturkundler schaut auch gerne nach Halbedelsteinen oder Kristallen, die immer wieder zwischen dem Rheinkies zu finden sind. Aus einem viel früheren Erdzeitalter, dem Perm, stammen wunderschöne Achate, welche die Nahe in den Rhein transportiert und die sich am Rheinufer durchaus häufiger aufsammeln lassen. Kleine findet man dabei meist recht schnell – nur die schönen Großen sind selten. Aber auch Jaspis, Karneol und Bergkristall finden sich stellenweise reichlich zwischen den Kiesablagerungen.
Das braucht Ihr für eine Expedition auf eigene Faust am Rhein
Wer selbst eine Expedition zum Rhein plant, braucht nichts weiter als Hammer und Lupe. Und vielleicht ein Buch zur Bestimmung von Steinen. Für das Goldwaschen am Rhein braucht man zusätzlich eine Goldwaschpfanne und eine durchsichtige Pipettenflasche. Einfache Waschpfannen gibt es bei den verschiedensten Anbietern im Internet, teilweise schon für deutlich unter 10 Euro.
Das Edelmetall bleibt in den Innenkurven des Rheins hängen, zum Beispiel in Niehl. Dort fließt das Wasser langsamer, weshalb Gold als Schwermineral liegen bleibt. Überall dort, wo schwarzer Sand – Magnetit – liegt, findet man auch Gold. Denn auch der schwarze Sand ist schwer und lagert sich wie Gold an Stellen ab, an denen das Wasser langsam fließt. Den Sand füllt man in die Goldwaschpfanne und lässt das Wasser schwenkend über die Rillen schwappen – so lange, bis der helle Sand herausgewaschen ist und nur noch schwarzer übrig bleibt. Darin glitzern dann die Goldflitter.
Damit man eine Vorstellung von den Mengen und Mühen beim Goldwaschen am Rhein hat: Für ein Gramm Rheingold kann ein Goldwäscher hier etwa zwei Wochen Arbeit einplanen. Hochgerechnet sind das rund 200.000 kleine Flitter. Mit etwas Glück geht es manchmal auch schneller. Heutiger Marktwert: etwa 60 Euro. Dennoch ist es nicht nur ein interessanter, sondern auch ein wahnsinnig spannender Zeitvertreib, der Geduld und Ausdauer fördert. Und die Unternehmung bietet die einzigartige Möglichkeit, die Natur und Landschaft des Rheins auf ganz besonders einmalige Art zu erleben.
Wo genau finden sich all diese Schätze?
Grundsätzlich überall am Rhein, wo er Geröll ablagert. Schöne Kiesstrände finden sich unter anderem in den langen Innenkurven bei Porz-Langel, am Weißer Bogen in Rodenkirchen und bei Köln-Niehl. Hier ist dann auch der beste Bereich, um sich auf eigene Faust beim Goldwaschen am Rhein zu versuchen. Und auch wenn der Rhein ein nicht ungefährliches Gewässer ist, es muss niemand hinein! Seine Schätze liegen, besonders bei Niedrigwasser, auf den dann sehr breiten Uferbereichen verborgen.
Für die Schulklasse, die sich auf die Suche nach dem glänzenden Gold begibt, wird das Abenteuer selbst zu einem unvergesslichen Schatz. Eine Exkursion, welche die Geschichte und Geologie des Rheins auf eindrucksvolle Weise vermittelt, die Phantasie beflügelt und noch in jedem Schüler den Forschergeist weckt. Neugierig geworden? Kontaktiert uns einfach, wir vermitteln Euch gerne eine unvergessliche Schatzsuche in Köln.
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