Kaum ein deutsches Stadttor hat so viel Geschichte erlebt wie die majestätische Hahnentorburg in Köln. Ursprünglich eine von zwölf Torburgen in der mittelalterlichen Stadtmauer Kölns, sicherte die zwischen 1180 und 1220 aus markantem Basalt- und Tuffstein erbaute Burg den westlichen Zugang zur Stadt an der Straße nach Aachen und Jülich.
Vom Triumphzug bis zum Kerker: Geschichte, Macht und Mythen unter einem Dach
Durch das markante Doppelturmtor der Hahnentorburg ritten einst die Mächtigen ihrer Zeit. Bis 1531 zogen allein 30 deutsche Könige und Kaiser durch das ehrwürdige Gemäuer, nachdem sie im Aachener Münster gekrönt worden waren. Ihr Ziel war der Kölner Dom, wo sie dem berühmten Schrein der Heiligen Drei Könige huldigten. Doch die Geschichte der Hahnentorburg hat auch düstere Kapitel. 1794 marschierten napoleonische Truppen durch ihre geöffneten Tore und besetzten die Stadt. Als Kerker diente die Burg ebenfalls – hier wurde unter anderem Enn Linnartz gefangen gehalten, die 1655 als letzte Hexe Kölns auf dem heutigen Melaten-Friedhof verbrannt wurde.
Während im 19. Jahrhundert große Teile der mittelalterlichen Stadtmauer abgerissen wurden, blieb die Hahnentorburg als eines von nur vier erhaltenen Toren bestehen. Von den Verheerungen des 2. Weltkriegs waren die meisten Bauten um die Hahnentorburg betroffen, auch der linke Turm stürzte ein, wurde aber zügig wiederaufgebaut. Seit 1988 ist das restaurierte Gemäuer Sitz der Ehrengarde der Stadt Köln, eine der größten Karnevalsgesellschaften der Rheinmetropole.
Märchenhaftes Fotomotiv und beliebtester Treffpunkt der Stadt
Heute gibt es in Köln kaum ein beliebteres Fotomotiv als den mächtigen Bogen der Hahnentorburg. Für Schulklassen eröffnet sich hier ein Einblick in die mittelalterliche Geschichte der Domstadt. Und was könnte beeindruckender sein, als während einer Klassenfahrt nach Köln durch denselben Torbogen zu gehen, den einst Kaiser, Könige und Heere mit ihrem Gefolge durchschritten haben?
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